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Der alpine Sommersporttourist

Der alpine Sommersporttourist

Zentrale Zielsetzung

Das übergeordnete Forschungsziel der sportartbezogenen Charakterisierung und Segmentierung von alpinen Sommersporttouristen in Tirol fand anhand von vier Forschungsfragen statt. Darüber hinaus werden Erwartungen und Bedürfnisse an Naturraum und Sportraum untersucht. Durch diese detaillierte und sportartspezifische Abbildung der Nachfrageseite anhand einer quantitativen Datenerhebung in ausgewählten Regionen Tirols, soll es der Angebotsseite erleichtert werden, die für sie relevanten Zielgruppen zu identifizieren und anzusprechen, um den Sommertourismus entscheidend zu stärken. 

Methode

Zuerst wird Literaturrecherche realisiert sowie ein Fragebogen erstellt. Anschließend wird die quantitative Datenerhebung durchgeführt. Im nächsten Schritt findet die Datenauswertung statt und zuletzt werden die Ergebnisse im Rahmen der internationalen Konferenz „Mountain Regions, Territories of Innovation“ in Grenoble, Frankreich präsentiert.

Ergebnisse

Insgesamt wurden 582 Sporttourist:innen befragt und eine geographische Quotierung nach den zehn nächtigungsstärksten Tiroler TVBs mit Stand Sommersaison 2015 gewählt.    

Die Ergebnisse wurden anhand der vier Forschungsfragen aufbereitet: 

  1. Allgemeine Sportcharakteristika
  • Wandern ist mit 64,9% Nennungen bei Hauptsportart die dominierende Aktivität. Es folgen Bergsteigen mit 10,5%, Mountainbiken mit 8,4% und Radfahren mit 5,5%. Abenteuersportarten wie Canyoning, Rafting oder Paragliding spielen nur eine untergeordnete Rolle. 
  • Über die Hälfte der Befragten ordnet sich in der Hauptsportart als Fortgeschritten oder Experte ein und betreibt die Sportart zu weiten Teilen schon seit 16-20 Jahren (18,5%) oder sogar seit über 20 Jahren (30,5%). 
  • Für 75,2% war Sport ein wichtiges oder das ausschlaggebende Motiv nach Tirol zu kommen.   

    2. Multi-optionales Sportverhalten

  • 60% der Wanderer üben während ihres Aufenthaltes keine weitere Sportart aus. Unter Mountainbikern hingegen üben 80% mindestens eine weitere Sportart aus sowie 80,3% unter Bergsteigern, 84% unter Radfahrern und 75% unter Canyoninger. 
  • Beliebte Sportkombinationen sind Mountainbiken und Radfahren, Wandern und Radfahren oder eine Kombination aus Abenteuersportarten wie Canyoning und Rafting.  

    3. Wichtigkeit von (Sport-)Infrastruktur und natürlichen Gegebenheiten bei der Wahl einer Sommersportdestination und 

    4. Zufriedenheit mit der (Sport-) Infrastruktur und den natürlichen Gegebenheiten in Tirol.

  • Die Antworten zu verschiedenen Destinationsattributen bei der Wahl des Urlaubsortes und zur Zufriedenheit mit diesen in Tirol wurden multivariat mithilfe einer Importance-Performance-Analyse (IPA) ausgewertet.
  • Die Ergebnisse zeigen, dass die Tiroler Destinationen insbesondere in den Bereichen „Vielfalt der Landschaft“, „Flora und Fauna“ sowie „Schönheit der Landschaft“ sehr gut aufgestellt sind. 
  • Verbesserungspotential besteht in den Bereichen „wahrgenommene Sicherheitsvorkehrungen im Gelände“ sowie „Preis-Leistungs-Verhältnis“. 
  • Gemessen an den anderen Attributen legen  Befragte relativ gesehen weniger Wichtigkeit auf Kurse & Schulungen sowie sportspezifischen Events und Wettkämpfe. 

Ausblick

Es sind weitere statistische Auswertungen in Planung, die das Ziel verfolgen Typologien alpiner Sommersporttouristen in Tirol zu definieren, um dem Destinationsmanagement noch konkretere Aussagen über Zielgruppen liefern zu können. 

Da das Projekt zudem nur Gäste abbildet, die sich bereits für einen Sommersporturlaub in Tirol entschieden haben, wird darüber hinaus ein Folgeprojekt in Betracht gezogen, das Gäste in anderen alpinen Destinationen zum Untersuchungsgegenstand hat, die sich somit nicht für Tirol als Urlaubsdestination entschieden haben. 

Astrid Fehringer MSc

Forschungsschwerpunkt
Sporttourismus & alpiner Tourismus
Position bzw. Aufgabe
Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Jannes Bayer MA

Forschungsschwerpunkt
Sporttourismus, Nachhaltigkeit
Position bzw. Aufgabe
Hochschullektor