TTR: Was beinhaltet die Aufgabenstellung für die Studierenden? Was wurde von ihnen gefordert?
Michael Amon: Die Aufgabenstellung an die Studierenden war gekoppelt an unser Strategiepapier der Region. Wir haben uns hier Konzepte gewünscht, die in den Markenkern von Zell am See-Kaprun einzahlen. Ansonsten gab es bei der Herangehensweise freie Hand, vor allem weil wir uns auch frische Ideen erhofft haben, die außerhalb unserer eigenen, gewohnten Herangehensweise liegen. Oft bringt ja der Blick von außen die zündende Idee, die einem selbst immer gefehlt hat und hier haben die Studierenden auch wirklich abgeliefert.
TTR: Mit welcher Begründung wurden die beiden Siegerprojekte ausgewählt?
Michael Amon: Es gab schlussendlich ein Sommer- und ein Wintersiegerprojekt: im Sommer war das „Battle of the Bands“ und im Winter „Go Big 2020“.
Bei Battle of the Bands ging es um ein Musikfestival mit Coverbands, wo jedes Jahr eine bekannte Band ausgewählt wird (Queen im konkreten Fall), die von mehreren anderen Bands gecovert wird und welche dann auch im Wettstreit gegeneinander antreten. Gespickt war das Ganze mit Workshops gemeinsam mit Bandlegenden, einem Contest „beste Coverband“ und einem dichten, mehrtägigem Rahmenprogramm. Überzeugt hat hier das Gesamtkonzept, die Herangehensweise, das Ansetzen als jährlich wiederkehrende Veranstaltung sowie die fundierte Ausarbeitung. Das war so stimmig, dass wir etwas außer Acht gelassen haben, dass es nicht zu 100 % in unseren Markenkern passt.
Siegerprojekt Sommer "Battle of the Bands"
Ganz im Gegensatz zum Projektsieger Winter. Bei „Go Big 2020“ geht es um ein Bobby Car Rennen auf einer Skicross Strecke. Diese Rennen finden am Gletscher und auf der Schmittenhöhe statt, bereits zum Winterausklang, also zu einer Zeit, wo man die Region auch thematisch noch bespielen muss. Vom Konzept ein absoluter Volltreffer, neu, innovativ, über mehrere Tage und mit garantiert tollen Bildwelten. Hier hat man sofort gemerkt, dass die Studierenden die Region verstanden haben, dass kreative Köpfe am Werk waren und dass hier etwas auf die Bedürfnisse des Gastes maßgeschneidert wurde.
Siegerprojekt Winter "Go Big 2020"
Trotzdem war die Entscheidung nicht wirklich leicht, wir haben uns deshalb entschieden auch noch den einen oder anderen Preis für andere Projekte zu vergeben, zum Beispiel für das Kulinarikprojekt Zell’s Kitchen, einem LGBT+ Weekend, oder einem E-Sports Event am Gletscher.
TTR: Inwiefern werdet ihr diese Ideen auch in Zell am See-Kaprun in Zukunft umsetzen?
Michael Amon: Momentan evaluieren wir aktuell noch 8 Projekte aus der Fülle an guten Ideen auf ihre Umsetzbarkeit. Was wir gesehen haben ist, dass hier viele gute Ansätze vorhanden sind, wo man sich für zum Teil bereits vorhandene Events Verbesserungen erwarten kann. Zum Teil kann man sicher auch Konzepte eins zu eins nehmen und umsetzen, die sind einfach sehr stimmig. Man muss sich nur auch ansehen, ob das Event zur Region passt und auf mehrere Jahre funktioniert. Das ist für uns die eigentliche Herausforderung, aus diesen vielen guten Ideen Projekte in die Praxis umzulegen.
Michael Amon, Head of Eventmanagement, Zell am See-Kaprun
Michael Amon ist 35 Jahre alt und seit knapp 20 Jahren im Tourismus tätig. Nach mehreren Jahren im Tourismusverband seines Heimatortes Werfenweng hat er vor 3 Jahren nach Zell am See-Kaprun gewechselt und ist dort seit einem Jahr Head of Eventmanagement.
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Fotonachweis: Headerbild Zell am See-Kaprun Tourismus, Siegerbilder MCI Tourismus