TTR: Das Land Tirol und die Stadt Innsbruck feiern 2019 den 500. Todestag von Kaiser Maximilian. Was sind die Highlights des Jubiläumsjahres?
Isabelle Brandauer: Das Maximilianjahr 2019 bietet ein buntes, vielfältiges Programm, welches Jung und Alt gleichermaßen begeistern kann. Geplant sind aktuell über 100 Veranstaltungen und es werden täglich mehr. Maximilian zieht offensichtlich auch heute noch die Leute in seinen Bann. Bereits der Start in das Gedenkjahr erfolgt fulminant und schillernd mit der Lightshow Max 500 im Innenhof der Innsbrucker Hofburg.
Am 12. Jänner, dem 500. Todestag des Kaisers, veranstalten Land und Stadt eine Gedenkmesse in der Innsbrucker Hofkirche. Die größte Sonderausstellung über Kaiser Maximilian wird ebenfalls in Innsbruck, in der kaiserlichen Hofburg, zu sehen sein. Familien, Jugendliche und Kinder, sind beim Tiroler Familienfest im Zeughaus, dem größten erhaltenen Profanbau aus Maximilians Zeit, eingeladen, in die Welt des Mittelalters einzutauchen. Facettenreich wie Maximilian selbst ist dann auch das Festival für aktuelles Musiktheater mit dem klingenden Namen „Die sieben Leben des Maximilian“, welches im Juni an sieben Orten in ganz Tirol kostenfrei besucht werden kann. Ein kaiserliches Fest bildet dann den krönenden Abschluss eines abwechslungsreichen Gedenkjahres. Informationen zu sämtlichen Veranstaltungen können auf www.maximilian2019.tirol abgerufen werden.
TTR: Ziel der zahlreichen Veranstaltungen ist, dass niemand an Maximilian vorbeikommen soll. Richtet sind die Veranstaltungsreihe mehr an Einheimische oder Touristen?
Isabelle Brandauer: Der Anspruch, dass niemand an Maximilian vorbeikommen soll, ist wörtlich zu verstehen und richtet sich an Einheimische und Touristen gleichermaßen. Natürlich stehen die Tirolerinnen und Tiroler, von den Kleinsten aufwärts, stark im Fokus des Gedenkjahres. Aber es gibt auch zahlreiche Veranstaltungen, die über die Landesgrenzen hinaus Anziehungskraft haben. Denken wir nur an die tollen Ausstellungsprojekte oder die vielen Musikveranstaltungen. Musik spricht ja bekanntlich eine internationale, verbindende Sprache, ganz im Sinne unseres Mottos für das Maximilianjahr „Tiroler im Herzen – Europäer im Geiste“. Mehrsprachig werden aber auch Projekte wie der Themenwanderweg zur Kaiser-Max-Grotte in der Martinswand oder die Kultur-App „1519: Tirol + Maximilian x 10“. Hier vermitteln Audio-Erzählungen bei Rundgängen durch 10 historische Orte einen Einblick in das alltägliche Leben der Menschen zur Zeit Maximilians. Eine große Reichweite erhoffen wir uns auch von unserer Social Media-Kampagne. Kaiser Maximilian postet ja schon regelmäßig auf Instagram und Facebook.
TTR: Steckt hinter dieser Veranstaltungsreihe auch eine Strategie, um Tirol und Innsbruck künftig auch stärker im Bereich Kultur zu positionieren?
Isabelle Brandauer: Grundlegend geht es uns darum, dass wir Kaiser Maximilian I. wieder stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken wollen und aufzeigen möchten, wie stark er Tirol geprägt hat. Dabei spielen Kunst und Kultur natürlich eine wesentliche Rolle und das spiegelt sich auch im Veranstaltungsprogramm wider. Viele der Projekte sind daher nachhaltig angelegt und werden auch nach 2019 fortgeführt werden.
Dr. Isabelle Brandauer, Projektkoordinatorin des Maximilianjahrs 2019 beim Land Tirol
Dr. Isabelle Brandauer studierte Geschichte und Anglistik an der Leopold-Franzens Universität in Innsbruck. Nach ihrer Promotion im Jahr 2006 unterrichtete sie an unterschiedlichen Tiroler Schulen und der Universität Innsbruck. Zudem war sie als wissenschaftliche Koordinatorin für das Bergiselmuseum am Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum tätig und seit 2011 Abteilungsleiterin des TIROL PANORAMA mit Kaiserjägermuseum. Im Jahr 2017 übernahm sie die Gesamtkoordination des Maximilianjahres 2019 im Auftrag des Landes Tirol. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen der Soldatenalltag, die materielle Kultur und Erfahrungsgeschichte des Ersten Weltkrieges, die Tagebuchforschung sowie Tirol vom 15. bis 19. Jahrhundert.